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Unterricht

Epochenunterricht
Kinder haben das Bedürfnis nach einem rhythmischen Tagesablauf. Der tägliche Stundenplan kombiniert daher theoretische, künstlerische und praktische Fächer. Dieser Wechsel von verstehendem Denken, schöpferischer Tätigkeit und Bewegungsaktivität wirkt harmonisierend und gesundend auf die Kinder.
Beim Hauptunterricht zu Schulbeginn stehen eher kognitive Fächer wie Deutsch, Mathematik, Geschichte, Physik, Biologie und Geographie auf dem Stundenplan. Die nachfolgenden fremdsprachlichen, handwerklichen und künstlerischen Fachstunden haben eher übenden Charakter.
Jedes Fach wird in Epochen über vier bis fünf Wochen unterrichtet. Diese Epochen erlauben die kontinuierliche Beschäftigung mit einem Thema in seiner ganzen Vielfalt.

Formenzeichnen
Formenzeichnen wurde in den Waldorfschulen entwickelt. Die Linie, das früheste bildnerische Ausdrucksmittel von Kindern, wird im Formenzeichnen als malerisches Mittel gebraucht. Die Linie umrahmt, dadurch entstehen Flächen. Aus dieser „Elementargrammatik der Künste“ (Kandinski) ist das Formenzeichnen entwickelt. In der ersten bis vierten Klasse werden durch regelmäßiges und wiederholendes Formenzeichnen die Grob-bis zur Feinmotorik von Hand und Arm, der Sehsinn und die Aktivierung der Augenmuskeln und auch der Gleichgewichtssinn gestärkt. Der Aufbau des Gehirns und des gesamten Körpers wird durch diese Aktivität positiv angeregt. Ein therapeutischer Prozess wird angeregt, der inneren Halt und Gleichgewicht stärkt.

Aquarellmalen
Durch die Beschäftigung mit Farben können die Kinder auch die aufgeregtesten Gefühle in ein harmonisches Bild einfließen lassen. Die bewusste Auswahl von Farben und Themen hat eine therapeutische Wirkung. Das malende Kind kann sein Temperament und seine Stimmungen in den Farben wieder finden.
In den ersten Schuljahren werden im Unterricht der Klassenlehrerin reine Farbstudien gemalt, damit die Kinder sich ganz in die Farbe “hineinleben” können.
Ausgehend von “Farbgeschichten” welche die Lehrerin erzählt, erproben die Kinder Kontraste, Mischungen, warme und kalte, helle und dunkle Farbtöne.
In der Mittel- und Oberstufe erweitert sich die Palette der Techniken im Kunstunterricht. Wir zeichnen, drucken, plastizieren und malen mit verschiedenen Farben und Untergründen.

Theaterspiel
Das Theaterspiel hat im Schulalltag der Waldorfschulen einen festen Platz, so auch in der Parzival-Schule. Schon in den unteren Klassen üben wir immer wieder szenisches Spiel, passend zur Jahreszeit, zum Unterrichtsinhalt oder zum Erzählteil. Große Theaterstücke studieren die Schüler dann in der 8. und 12. Klasse ein.
Die Bedeutung eines Klassenspiels ist umfassend: Es wirkt gemeinschaftsbildend auf die Klasse und auf die gesamte Schule. Es fördert den einzelnen mitspielenden Jugendlichen auf den unterschiedlichen Gebieten seiner Persönlichkeit: im Sozialverhalten, im Lern- und Arbeitsverhalten, im Sprachlichen, in der Motorik, im Bereich der Emotionalität.

Eurythmieunterricht
Als Bewegungsfach neben dem Sportunterricht haben alle Schüler einmal pro Woche eine Stunde Eurythmieunterricht.
Eurythmie ist eine Bewegungskunst, die von Rudolf Steiner initiiert wurde. Die Schüler lernen, Musik und Sprache in künstlerische Bewegungen umzusetzen. Dies geschieht in Einzel- und Gruppenbewegungen zu einer vorgegebenen Choreographie.
Gutes Hinhören, rasches Reagieren, zur richtigen Zeit ankommen, sich selbst und seine Möglichkeiten neu entdecken – so beschreiben Schüler einige ihrer Lernerfahrungen im Eurythmieunterricht.

Handwerklicher Unterricht
An der Parzival-Schule bieten wir neben Malerei, Zeichnen, Drucken und Plastizieren auch handwerklichen Unterricht an. Im Tischlern, Schneidern, Weben, Filzen und Buchbinden werden in der Mittel-und Oberstufe immer noch gültige Kulturtechniken vermittelt. Das räumliche Denken wird ebenso geschult wie ein vertieftes Verständnis für bestimmte Materialien– Stoff, Ton, Holz, Papier. Die Abfolge der Arbeitsschritte im Handwerk sind durch technische Notwendigkeiten vorgegeben. Nur ein guter Arbeitsablauf führt zu einem funktionierenden Ergebnis.
Ausdauer und Geschicklichkeit werden zum Weg. Die Konfrontation mit der eigenen Arbeitshaltung stärkt die Willenskraft. Einfache und funktionale Gegenstände – Filzbälle, Löffel, einfache Möbelstücke, Kostüme, Kissenhüllen oder Webteppiche – können nach der langwierigen Herstellung ihren Platz im echten Leben einnehmen. Durch die künstlerische und handwerkliche Arbeit begegnet jeder Mensch einem Teil seines Selbst, erlebt sich selbstschaffend. „Dies ist mein Werk.“

Gartenbau
Im Gartenbauunterricht wird unser parkartiger Schulhof gestaltet und gepflegt. Erfahrungen im Ackerbau sammeln die Schüler bei regelmäßigen Ausflügen auf einen Bauernhof. In einigen Klassenstufen findet der Bauernhoftag wöchentlich statt.