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Leitbild

Ganz gleich, welche Handicaps sich bei einem Kind zeigen – im Kern seines Wesens ist es gesund! Diese gesunde  Individualität wollen wir durch unsere pädagogische Arbeit zur Entwicklung bringen!

„Die anthroposophische Heilpädagogik hat als erstes Ziel, die Persönlichkeit im Kinde zu wecken und ihm Vertrauen zum Leben zu geben.“
(B. C. J. Lievegoed)

Anthroposophische Heilpädagogik

Ein gemeinsamer Weg
Pädagogik im Sinne von Rudolf Steiner, dem Begründer der ersten Waldorfschule, bedeutet unterstützendes und pflegendes Begleiten. Pflege braucht die eigene innere Haltung den uns anvertrauten jungen Menschen gegenüber. Steiner hat hierzu einen zentralen Gedanken formuliert: Jedes Kind bringt seinen eigenen „Kulturimpuls“ mit auf die Welt. Dieser Impuls liegt in jedem Menschen wie ein geschützter Kern verborgen, wie ein Geheimnis, das es zu entdecken gilt. Unsere Aufgabe als Pädagoginnen und Pädagogen sehen wir vor allem darin, die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg mit wachem Interesse und liebevoller Wertschätzung so zu begleiten, dass sie sich ihrem „Kulturimpuls“, ihrer eigenen Lebensidee, annähern können.

Hier schließt sich eine weitere Erkenntnis aus unserer Arbeit mit den Kindern an: Menschliche Entwicklung verläuft nach individuellen Gesetzmäßigkeiten. Jeder Lernprozess braucht seine Zeit. Und unser Vertrauen. Deshalb findet der so genannte Hauptunterricht in der Parzival-Schule, genau wie an anderen Waldorfschulen, epochenweise statt: Ein Fach wird eine Zeit lang intensiv behandelt, um anschließend eine Weile zu ruhen. Nach diesen Pausen sind häufig erstaunliche Reifungsprozesse zu beobachten.

Schöpferische Kräfte

Ein weiteres zentrales Anliegen der anthroposophischen Heilpädagogik ist die Förderung der handwerklich-künstlerischen Tätigkeiten. So spielen im Hauptunterricht der Unterstufe das Formenzeichnen und Wasserfarbenmalen eine wichtige Rolle. Immer wieder neu befassen sich die Schüler mit Filzen und Holzarbeiten, mit Stricken und Nähen, während die Oberstufenschüler sich in der Tischlerei mit dem Werkstoff beschäftigen. Große Bedeutung haben auch der Eurythmie-Unterricht und das klassenübergreifende Singen im Chor. Unsere Erfahrung ist: Das gemeinsame handwerklich-künstlerische Tun fordert die Kräfte und Fähigkeiten der Schüler heraus. Es weckt ihre Lebensfreude, es lockt eigene schöpferische Kräfte hervor und fördert ihre Entwicklung.

Lebensnahe Themen

Den Auswahlverfahren für die Unterrichtsinhalte liegt immer das Studium der seelisch-geistigen Entwicklungsstufen der Kinder und Jugendlichen zugrunde. So hat etwa das Märchenerzählen im ersten Schuljahr eine besondere Bedeutung, da Märchen Kindern dieser Altersstufe hilfreiche innere Orientierungsmöglichkeiten bieten können. Dagegen stellt die Beschäftigung mit der französischen Revolution im 10. Schuljahr ein ganz anderes Angebot dar, nämlich die Auseinandersetzung der Jugendlichen mit den Themen „Macht“ und „Freiheit“, „Gleichheit“ und „Brüderlichkeit“, sozialen Fragen also, die sie auch in ihrem eigenen Leben berühren.